GELDERN | „Musica cum Amicis“ nannten die drei befreundeten Musiker Maximilian Zelzner (Flöte), Gerhard Schnitzler (Oboe) und Kantor Dieter Lorenz (Orgel) ihr Konzert, das in der Jubiläumsreihe in dieser Formation Premiere hatte.
Die nicht alltägliche Kombination aus Flöte, Oboe und Orgel ließ eine interessante kreative Variante erwarten. Die zu Beginn vom Altarraum mit der Kastenorgel begleitete viersätzige „Triosonate C-Dur“ von Johann Joachim Quantz lebte von ihren stark unterschiedlichen Charakteren. Sie erreichte im Zusammenwirken mit der Oboe eine besonders lebendige Vielzahl an Klangfarben und Stimmungen, nicht zuletzt auch bedingt durch Quantz‘ spannungsvolle Harmonik. Flötist und Oboist wussten alle Möglichkeiten der Instrumente auf das Vorzüglichste zu präsentieren.
Als Meister der Mannheimer Schule verband Franz Xaver Richter Stilmerkmale des Barocks mit galanten Elementen. Sein „Trio G-Dur für Flöte, Oboe und Basso continuo“ strahlte ein angenehm entspanntes, warmes Musizieren aus. Dies verlieh dem Werk einen lichtdurchfluteten Charme mit liebenswürdigem Tonfall, herrlich phrasiert und weit ausladend ausmusiziert. Die „Fantasie und Fuge g-moll, BWV 542“ von Johann Sebastian Bach setzt sich aus drei sehr leidenschaftlichen rezitativischen Hauptteilen und zwei elegisch expressiven Zwischensätzen zusammen. Dieter Lorenz spielte dieses imposante, akkord- und bassgestützte Werk mit viel Leidenschaft und Virtuosität, arbeitete in diesem Orgelsolo die Harmonik in den Modulationen, chromatischen Rückungen originell heraus und ließ aufgestaute Energien im dynamischen Crescendo abfließen.
Dieterich Buxtehudes „Präludium D-Dur, BuxWV 139“ erklang eher spielerisch, ohne pompösen Vortragsstil. Die musikalische Schönheit dieses Stückes lag in seiner subtilen, filigranen Struktur verborgen. Lorenz’ stilkundiges Spiel überzeugte hierbei voll und ganz. Er meisterte die hohen spieltechnischen Anforderungen souverän, Tempo- und Registerwahl waren stimmig. Buxtehudes Orgelmusik erfuhr eine ihrer hohen kompositorischen Qualität adäquate Wiedergabe.
Von Carl Philipp Emanuel Bach stammte die abschließende „Triosonate d-moll für Flöte, Oboe und Basso continuo“. Die bestens aufeinander abgestimmten Musiker bewiesen Einfühlungsvermögen und Zartgefühl gegenüber der unverwechselbaren und für das Zeitalter der Empfindsamkeit so charakteristische Musiksprache.